Aktiv für den Jerusalemsverein: Frank Meinel, Vertrauenspfarrer in Sachsen

Wir stellen regelmäßig Vertrauensleute des Jerusalemsvereins vor, die Ansprechpartner in Ihrer Region sind. Frank Meinel ist im Vorstand des Jerusalemsvereins und initiierte die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Sachsen“.

Seit 2011 engagiert er sich im Jerusalemsverein – in diesen acht Jahren hat er sieben Jugend-Begegnungsfahrten organisiert. Dreimal begleitete er gemischte Gruppen von SchülerInnen regionaler evangelischer Schulen, Jugendlichen aus seiner Gemeinde und StudentInnen der Evangelischen Hochschule Moritzburg ins Heilige Land. Im Gegenzug kamen bislang vier palästinensische Schülergruppen aus Talitha Kumi nach Schneeberg.

„Auf einer meiner Fahrten nach Nahost habe ich mich sozusagen in Talitha Kumi verliebt“, erklärt Frank Meinel. „Als Pfarrer hatte ich natürlich grundsätzlich Interesse am Heiligen Land. Doch was ich damals gar nicht auf dem Schirm hatte, war, dass dort evangelische ChristInnen leben.“

Die Situation der palästinensischen ChristInnen heute erinnere ihn an seine eigene Vergangenheit. „Ich finde mich da in vielem wieder“, so der Pfarrer: „Das Gefühl, eingesperrt zu sein, nicht überall hin reisen zu können sowie die unmittelbare Erfahrung einer Mauer – das kenne ich aus dem DDR-Kontext.“ Auch die Erfahrung, aufgrund seines Christseins ausgegrenzt zu werden, teile er. Bereits als Kind war er in der Kirchengemeinde seiner Eltern aktiv, sang im Chor. „In der Schule wurde mir vermittelt, eine Person zweiter Klasse zu sein. Ich durfte nicht mit auf Klassenfahrt und auch nicht aufs Gymnasium, trotz eines Notendurchschnitts von 1,1.“

Frank Meinel möchte aufmerksam machen auf die Lage der palästinensischen ChristInnen. Die Bildungsarbeit in Talitha Kumi und den anderen evangelisch-lutherischen Schulen im Heiligen Land fördert er durch Kollekten und von ihm eingeworbene Spenden. „Zum Beispiel finanziert die Gemeinde Schneeberg nun die Neugestaltung der kleinen Kapelle auf dem Dach Talitha Kumis“, berichtet der Pastor.

Meinel begreift seine Arbeit als Teil des Konziliaren Prozesses, also des gemeinsamen Lernwegs christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. „Ich würde in Israel und Palästina gern ein kleines Stück zu einem Friedensprozess beitragen. Kann es nicht möglich sein, dass beide Seiten sich arrangieren?“ Es ist ihm bewusst, dass der eigene Anteil daran nur ein sehr kleiner sein kann. Dennoch: „Ein winziger Same, aus dem vielleicht einmal ein Bäumchen wird“.