Evangelische Schulen in Palästina

Schuelerinnen Tatalitha Kumi

Talitha Kumi – Beit Jala

Das Schulzentrum Talitha Kumi liegt auf einem Hügel am Rande der Stadt Beit Jala. Es umfasst einen Kindergarten, ein Internat, Grund- und Oberschule, eine Hotelfachschule und ein Gästehaus. „Talitha Kumi“ bedeutet „Mädchen, stehe auf!“. Dieser Appell ist bis heute Name, Programm und Auftrag für die älteste evangelische Schule in Palästina. 1851 von Kaiserswerther Diakonissen gegründet und heute in Trägerschaft des Berliner Missionswerkes, gibt die Schule die Botschaft der Versöhnung und des Friedens im Geiste des Evangeliums weiter. Dabei stand immer auch die Förderung von Mädchen und jungen Frauen im Mittelpunkt. Am eindrücklichsten erlebbar wird dies im Mädcheninternat. Hier finden bis zu 20 Schülerinnen aus zum Teil schwierigen Familienverhältnissen ein sicheres Zuhause.

Neben dem palästinensischen Abschluss „Injaz“ können die Schülerinnen und Schüler auch das Deutsche Internationale Abitur „DIA“ ablegen. Die Schule bietet vielen Aktivitäten an, die über den Lehrplan hinausgehen: vom Sportklettern bis zur Blasmusik.

Im Community College, einer Hotelfachschule, absolvieren Abiturienten ein zweijähriges Collegestudium zu verschiedenen Berufen im Hotelbereich mit staatlicher Prüfung. Neben dem Collegestudium, das einer dualen Ausbildung in Deutschland entspricht, bietet die Hotelfachschule auch mehrmonatige berufliche Bildungskurse mit einem staatlich anerkannten Zertifikat an.

Zahlen

Schüler: 803
College-Studenten: 103
Jungen/Mädchen: 56/44 %
Christen/Muslime: 35/65 %

Webseite von Talitha Kumi


Schüler Evangelisch-Lutherische Schule Beit Sahour

Evangelisch-Lutherische Schule – Beit Sahour

Die Evangelisch-Lutherische Schule in Beit Sahour wurde 1901 vom Jerusalemsverein gegründet. Sie besteht heute aus Kindergarten, Grund- und Oberschule und ist ein Ort des gelebten Miteinanders von christlichen und muslimischen Schülerinnen und Schülern. Die Schule liegt im Zentrum der östlich von Bethlehem gelegenen palästinensischen Kleinstadt Beit Sahour.

Besonders viel Wert legt die Evangelisch-Lutherische Schule auf berufsvorbereitende Kurse. Von Olivenholzschnitzerei über Keramik- und Kerzenherstellung bis hin zu Metallbearbeitung und Tischlerei lernen die Jugendlichen traditionelle Kunst- und Handwerksfertigkeiten der palästinensischen Kultur. Der Schulchor und die Dabke-Volkstanzgruppe haben mit ihren Auftritten schon viel internationale Anerkennung erworben.

Zahlen

Schüler: 450
Jungen/Mädchen: 57/43 %
Christen/Muslime: 66/34 %


Schülerin Dar al-Kalima Schule Bethlehem

Dar al-Kalima – Betlehem

Die Dar al Kalima-Schule ist in der Arbeit des Jerusalemsvereins verwurzelt, der 1860 eine lutherische Schule in Bethlehem aufbaute. Die Schule wurde im Jahr 2000 mit einem Kindergarten sowie Grund- und  Oberschule neu von der ELCJHL gegründet. Das Schulgebäude liegt außerhalb des Ortszentrums und teilt sich das Gelände mit dem großen kirchlichen Bildungs-, Kultur- und Freizeitzentrum „Diyar“, das u. a. eine Fachhochschule und eine Sporthalle umfasst.

Die Leitsätze im „Haus des Wortes“, so die wörtliche Übersetzung des Schulnamens, sind kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation, Christentum und Engagement. Gemäß dieser Leitsätze sollen sich die Schülerinnen und Schüler in Dar al-Kalima frei entfalten und zu kritischen und selbstbewussten Erwachsenen entwickeln.

Zu den Besonderheiten der Schule in Betlehem zählt unter anderem die Integration nicht lehrplanrelevanter Aktivitäten in den Schulalltag. Die letzte Schulstunde jeden Tages ist für freiwillige Seminare, Klubs und Teamaktivitäten reserviert. Auf dem Plan stehen dabei unter anderem Tischtennis, Tanz, Chor oder praktische Sprachübungen. Die Schule möchte damit die Lust am Lernen wecken und die Fähigkeiten und Talente ihrer SchülerInnen abseits vom reinen „Pauken“ fördern.

Zahlen

Schüler: 396
Jungen/Mädchen: 54/46 %
Christen/Muslime: 21/79 %

Webseite von Dar al-Kalima


Evangelische School of Hope Ramallah

School of Hope – Ramallah

Seit 1965 betreibt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) auch eine christliche Schule in Ramallah, dem kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Westbank.  Genau wie in Ramallah selbst ist auch in der Schule der Hoffnung der Anteil der Christen unter den Schülerinnen und Schülern eher gering. Trotzdem hält die Schule ihren christlichen Charakter hoch und zeigt, wie hervorragend das christlich-muslimische Miteinander funktioniert.

Bei der Schülerbeteiligung und -mitverwaltung hat die Schule der Hoffnung eine Vorreiterrolle. Als erste Schule in Ramallah hat sie eine Schülervertretung berufen.  Zu den außerschulischen Aktivitäten gehören ein Computerclub und die renommierte Dabke-Tanzgruppe „al-Raja“.

Die Schule ist 2018 in ein modernes, großes Schulgebäude am Rande Ramallahs gezogen. Sie möchte ihr lokales Umfeld mitgestalten und kooperiert dabei mit gemeinnützigen Projekten.

Zahlen

Schüler: 445
Jungen/Mädchen: 62/38 %
Christen/Muslime: 16/84%