Corona in Israel und Palästina: Gottesdienste wieder erlaubt

Nach Lockerungen des Corona-Lockdowns in Israel und Palästina normalisiert sich auch das kirchliche Leben immer weiter. Die evangelischen Schulen mussten dagegen bis zum Ferienbeginn Anfang Juni geschlossen bleiben und den Online-Unterricht fortsetzen.

Die Kirchen im Heiligen Land haben wieder ihre Pforten geöffnet. Zuvor hatte der Corona-Lockdown in Israel und Palästina  das öffentliche kirchliche Leben vom März bis in den Mai brach gelegt. Am 24. Mai öffnete die Grabeskirche in Jerusalem ihre Pforten, am 26. Mai die Geburtskirche in Bethlehem. Zu Pfingsten konnten wieder Gottesdienste in allen evangelischen Gemeinden gefeiert werden – selbstverständlich unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen.

Die Schulen in der Region sind bis zu den Sommerferien nicht zu einem normalen Betrieb zurückgekehrt. So wurden auch in den evangelischen Schulen in Beit Sahour, Bethlehem und Ramallah sowie in Talitha Kumi (Beit Jala) die Schülerinnen und Schüler bis zum Ferienbeginn Anfang Juni online unterrichtet. Viele Haushalte verfügen nicht über ausreichende Informationstechnologie für die Kinder und Jugendlichen. Talitha Kumi hat sich daher sehr über die Spende eines Laptop-Koffers mit einem kleinen Klassensatz an Geräten gefreut, die an Schülerinnen und Schüler ausgeliehen werden können. Die Finanzsituation der evangelischen Schulen ist prekär, da viele Familien das Schulgeld nicht mehr bezahlen können. Durch den Wegfall der Gottesdienste in den vergangenen Monaten fehlen einkalkulierte Kollekten und Spenden, außerdem Einnahmen durch die evangelischen Gästehäuser, die geschlossen sind.

Die israelische und die palästinensische Regierung hatten Anfang März einen strengen Lockdown im Heiligen Land verhängt, der die Ausbreitung des Coronavirus relativ erfolgreich eingedämmt hat. Am 9. Juni zählte die Johns Hopkins Universität 18.089 Coronainfektionen in Israel und 473 in Palästina mit durchschnittlich 123 bzw. 3 täglichen Neuinfektionen (9. Juni 2020). Der Ausnahmezustand auf der Westbank wurde Ende Mai beendet, rasch aber ein neue Notstandsregelung verhängt, mit der man auf eventuelle Infektionsherde reagieren möchte.


Das evangelisch-lutherische Diyar-Konsortium, das sich in Bethlehem für Kulturarbeit und entsprechende Hochschulangebote engagiert, hat ein online abrufbares Buch mit Beiträgen über das Leben in Palästina unter CoVid-19-Bedigungen herausgegeben:

The Double Lockdown: Palestine under Occupation and COVID-19 (PDF) >>


Unsere Bitte:
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Stichwort: Schulen in Not

 

Foto: Gottesdienst der Armenischen Apostolische Kirche in der Grabeskirche © dominika zara / Shutterstock.com