Großmufti in Abrahams Herberge – Jerusalemsverein

Außergewöhnlichen Besuch erfuhr eine deutsche Gruppe, die sich in den Herbstferien zu einer Studienreise in Israel und Palästina aufhält. Der Großmufti für Palästina, Dr. Teisier Tamiemeh, kam persönlich in Abrahams Herberge.

Ihn begleiteten drei weitere Muftis, Jad Algaabarieh (verantwortlich für den Bezirk Bethlehem), Rebhieh Alqasraweh (verantwortlich für das höchste religioese Gericht) und Hamdieh Zgahaeier (verantwortlich für die Ausbildung der Muftis). Großmufti Tamiemeh berichtete über das jahrhundertelange friedliche Zusammenleben von Moslems und Christen im Heiligen Land.

Klar nahm er Stellung gegen Terrorismus und Besatzung und für die Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes: „Wir hassen die Juden nicht“. Unannehmbar sei aber die Enteignungspolitik des Staates Israel. Für alle überraschend war sein Eintreten für die Gleichstellung der Frau in allen Bereichen. Er könne sich sogar eine weibliche Stellvertreterin vorstellen. Auf die Frage nach den Selbstmordattentätern zitierte er den Koran: "Es ist nicht erlaubt, unschuldiges Leben zu töten, denn wer einen tötet, tötet die ganze Welt und wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt."

Jadallah Shihadeh, Beit Jala, 05.11.2009