28.03.2024 | Die Patriarchen und Kirchenoberhäupter in Jerusalem rufen zu einer sofortigen Waffenruhe in Gaza, zur Freilassung aller Gefangenen und zur Versöhnung auf.
Osterbotschaft 2024
Wir wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. (Römer 6,9-10)
„Wir, die Patriarchen und Kirchenoberhäupter in Jerusalem, begehen in diesem Jahr zwar zwei weit auseinander liegende Feiertage*, verkünden aber dennoch gemeinsam der Welt die Frohe Botschaft von der Auferstehung Christi, die von den Engeln vor fast zwei Jahrtausenden am leeren Grab hier in der Heiligen Stadt Jerusalem verkündet wurde.
Diese hoffnungsvolle Osterbotschaft bezeugt nicht nur den Triumph Christi über Sünde und Tod, sondern verheißt auch das Heil für alle, die im Glauben und mit reumütigem Herzen zu unserem Herrn kommen. Wie der Apostel Paulus schrieb: „So wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so wandeln auch wir in einem neuen Leben. Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind, ihm gleich geworden in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“ (Römer 6,4b-5)
Mit dieser Osterbotschaft sind wir uns des großen Leids bewusst, das uns hier im Heiligen Land umgibt, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt. Direkt auf unsere eigene Lage eingehend, wiederholen wir unsere Verurteilung aller gewaltsamen Handlungen im gegenwärtigen verheerenden Krieg, insbesondere derjenigen, die sich gegen unschuldige Zivilisten richten, und wir bekräftigen unseren Aufruf zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand.
Gleichzeitig erneuern wir unseren Appell für die rasche Verteilung humanitärer Hilfe, die Freilassung aller Gefangenen, den ungehinderten Zugang von voll ausgerüsteten Ärzten und medizinischem Personal zur Versorgung der Kranken und Verletzten und die Aufnahme von Verhandlungen unter internationaler Vermittlung mit dem Ziel, den gegenwärtigen Kreislauf der Gewalt zu beenden und zu überwinden. Wir glauben, dass nur auf diese Weise eine umfassende Lösung für einen gerechten und dauerhaften Frieden in dem Land gefunden werden kann, in dem unser Herr sein Leben geopfert und die trennende Mauer der Feindschaft niedergerissen hat, um der Welt die Hoffnung auf Versöhnung zu geben. (Epheser 2,14; Kolosser 1,20).
Indem wir diese Osterbotschaft an Christen und andere Menschen in der ganzen Welt weitergeben, richten wir unsere besondere Grüße an die Gläubigen in Gaza, die in den letzten Monaten ein besonders schweres Kreuz getragen haben. Dazu gehören diejenigen, die Zuflucht in den Kirchen St. Porphyrios und Heilige Familie gefunden haben, sowie die mutigen Mitarbeiter und Freiwilligen des von Anglikanern geführten Ahli-Krankenhauses sowie die Patienten, die sie versorgen.
Für sie und für alle, die im Glauben auf die Auferstehung Christi blicken, selbst inmitten der gegenwärtigen Dunkelheit, wollen wir mit dem Heiligen Paulus diesen hoffnungsvollen Ruf erheben: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8,38-39)
In diesem zuversichtlichen Geist können wir, unabhängig von unseren Umständen, gemeinsam den alten und freudigen Ostergruß wiederholen, der durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder erklingt: „Christus ist auferstanden! (Al Masseh Qam! Christos Anesti! Christos haryav i merelotz! Pikhirstos aftonf! Christ est Ressuscité! Cristo è risorto! Christus resurrexit! Meshiha qarn! Christos t’ensah em‘ muhtan! Christ is Risen!) Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!““
Patriarchen und Kirchenoberhäupter in Jerusalem
*Orthodoxe Christen feiern das Osterfest in diesem Jahr Anfang Mai (Ostersonntag: 5. Mai 2024).
Foto: Grabeskirche in Jerusalem (Peter Horenský – CC BY-NC-ND 2.0 Deed)