Neue Vorstandsmitglieder und Vertrauensleute im Jerusalemsverein

Der Jerusalemsverein hat derzeit 17 Vorstandsmitglieder und 23 Vertrauensleute in den Landeskirchen. Neu im Vorstand in diesem Jahr sind Anja Werth, Frank Meinel und Wolf Eckhard Miethke, die neuen Vertrauensleute sind Tom Oliver Brok und Bernard Cantré.

Neu im Vorstand:

AnjAnja Wertha Werth
Die „bekennende Westfälin“ hat nach Abitur, Bankausbildung und Studium in Bonn in den Jahren 1995/1996 ein Volontariat am Theologischen Studienjahr an der Abtei Dormitio in Jerusalem absolviert. Ihren kirchlich-beruflichen Werdegang hat sie beim Reformierten Bund begonnen; für die Vereinte Evangelische Mission war sie dann 2002/2003 ein Jahr in der lutherischen Kirche in Windhoek, Namibia, tätig. Dort sammelte sie ökumenische Erfahrungen auf der Ebene der Kirchenverwaltung im Büro von Bischof Z. Kameeta/ELCRN. Von Namibia aus ging es nach Bielefeld in das Landeskirchenamt der Westfälischen Landeskirche, in die Arbeitsbereiche Weltmission und Ökumene sowie ‚Kontakt zu den Kirchen des Nahen Ostens‘.

Von Januar 2009 bis Mitte 2013 war Anja Werth als Verwaltungsleiterin für die Stiftungen der EKD im Heiligen Land tätig, arbeitete viereinhalb Jahre in der Propstei, lebte auf dem Ölberg und lernte so Land und Leute neu und intensiver kennen. Ihre Erfahrungen in der Arbeit im Lutherischen Hospiz in der Altstadt kann sie seit dem Wechsel zurück nach Deutschland in ihr neues Aufgabengebiet einbringen: Seit Mitte 2013 ist sie Geschäftsführerin der Tagungsstätte Haus Villigst und damit nun wieder in Westfalen zu Hause.

Anja Werth liebt privat das „ganz große Theater“: Oper von Wagner und Verdi, Festspiele in Salzburg und Bayreuth, aber gerne auch deutsche Krimis, Biographien und Bücher zu historischen Themen.

Frank MeinelFrank Meinel
Ich bin seit 23 Jahren Pfarrer der St. Wolfgangskirche zu Schneeberg im Erzgebirge. Die über 500 Jahre bestehende Gemeinde hat eine lange Tradition, die heute auch bestimmt wird durch ein Evangelisches Schulzentrum mit nahezu 500 Schülern. Seit 2011 bin ich Vertrauenspfarrer des Jerusalemsvereins für den Bereich der Sächsischen Landeskirche. Anlässlich des Kirchentags in Dresden 2011 kam unser Kontakt zu Talitha Kumi und zum Berliner Missionswerk zustande. Bereits mehrfach konnte ich mit Schüler- und Lehrergruppen die Schule besuchen und palästinensische Mädchen und Jungen waren bei uns zu Gast.

Zum Heiligen Land verbindet mich eine lange Liebe. Das segensreiche Wirken der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Heiligen Land mit ihrer Bildungs- und Friedensarbeit weckt in mir Erinnerungen zur Friedensbewegung in Ostdeutschland. Durch Veranstaltungen aller Art –  besonders aber durch persönliche Kontakte zu palästinensischen Christen – erreichte unsere Gemeinde mittlerweile viele Menschen und umliegende Gemeinden. Die Situation der Christen in Palästina war hier vorher vielen gänzlich unbekannt. Es tut uns gut, „über den Tellerrand" der eigenen politischen und kirchlichen Wirklichkeit zu schauen, besonders in der gegenwärtigen Situation mit vielen Flüchtlingen, die auch zu uns nach Sachsen kommen.

Wolf Eckhard MiethkeWolf Eckhard Miethke
Mein Name ist Wolf Eckhard Miethke. 1967 wurde ich im Westen Berlins geboren, dort verbrachte ich fast meine ganze Kindheit und Jugend. Als ich 16 Jahre alt war, zogen wir nach Heidelberg, wo ich mein Abitur machte. Nach meiner Bundeswehrzeit studierte ich Evangelische Theologie in Neuendettelsau, Münster, an der Dormitio in Jerusalem, in Heidelberg und Tübingen. Nach meinem Lehrvikariat im Schwarzwald wurde ich Pfarrvikar im Odenwald und Alb-Pfinz-Kreis, bevor ich meine erste Pfarrstelle im nordbadischen Adelsheim antrat. Seit zehn Jahren bin ich Pfarrer im Schuldienst und arbeite in Lörrach als Religionslehrer an der Kaufmännischen Berufsschule mit Wirtschaftsgymnasium, was mir viel Freude macht. Insbesondere die religiöse Heterogenität meiner Schüler ist immer wieder herausfordernd, aber in Diskussionen auch bereichernd.

Nach meiner Studienzeit in Jerusalem war ich ein halbes Jahr Gemeindepraktikant und Volontär in der Erlösergemeinde. Seit dieser Zeit hat mich die Stadt, hat mich die Region nicht mehr losgelassen, und so bin ich bereits kurz nach meiner Rückkehr aus dem Heiligen Land Vertrauenspfarrer des Jerusalemsvereins für die Badische Landeskirche geworden. Im Februar bin ich nun als deren Vertreter in den Vorstand berufen worden. Ich freue mich sehr darauf, weiterhin nun auch im Vorstand dieses traditionsreichen Vereins für unsere Partner im Heiligen Land zu wirken.

Neue Vertrauensleute:

Tom Oliver Brok, Pfarrer in Varel, ist verheiratet und hat 3 Kinder. Er studierte Evangelische Theologie in Bethel, Münster und Marburg und verbrachte 1992/1993 ein Theologisches Studienjahr an der Dormition Abbey, Jerusalem. Seitdem leitete er viele Begegnungsreisen ins Heilige Land. Er ist vielseitig aktiv, u. a. beim „Forum Studienjahr Jerusalem e.V.“, bei „Begegnung Juden und Christen in Niedersachsen e.V.“ und beim Arbeitskreis „Juden in Varel“.

Das Studienjahr in Jerusalem schuf eine tiefe Verbundenheit zum Heiligen Land und den evangelischen Einrichtungen, zu Fragen des Dialogs der Religionen und der Ökumene. Im Jahr 2012 wurde er Mitglied im Jerusalemsverein, um die evangelischen Aktivitäten im Heiligen Land zu unterstützen. Außerdem ist er – wie nicht wenige seiner Gemeindemitglieder engagierter Schulpate. Für die Anliegen des Jerusalemsvereins möchte er durch die Organisation von Vorträgen, Ausstellung oder Besuch vor Ort im „Oldenburgischen Nordwesten“ eintreten.

Bernard CantréBernard Cantré ist mein Name. Ich bin pensionierter Oberstudienrat aus Kirchberg an der Jagst, 1951 in Frankreich geboren, verheiratet und habe drei Kinder und fünf Enkelkinder. Bis Juli 2014 war ich Lehrer für Mathematik, Physik und Philosophie und Oberstufenbetreuer an der Schloss-Schule Kirchberg. Das Schuljahr 2014/15 verbrachte ich als „Senior Expert“ an der Schule Talitha Kumi, die ich anlässlich der Einweihung von Abrahams Herberge 2003 in Beit Jala kennen lernte.

Jetzt, elf Jahre später, hat sich die Lage in Palästina so verschlechtert, dass Friedenserziehung zu einer immer größeren Herausforderung geworden ist. Um diese Herausforderung zu unterstützen, habe ich in meiner Gemeinde geworben und will künftig über die Region hinaus Ansprechpartner sein. Nach 25-jährigem kommunalpolitischem Engagement als Fraktionssprecher und zeitweise stellvertretender Bürgermeister, engagiere ich mich auch in der Hilfe für Flüchtlinge. Hier wie in Palästina und Israel halte ich den interreligiösen Dialog für hilfreich und wichtig.