In den South Hebron Hills sitzen viele Palästinenserinnen und Palästinenser buchstäblich auf dem Trockenen. In der ohnehin von Wasserknappheit geprägten Region kontrolliert Israel, wie in den gesamten Palästinensischen Gebieten, die Wasserwirtschaft. Palästinensischen Gemeinden wird der Zugang zu ihren natürlichen Wasserquellen verwehrt. Wenn sie eigene Zisternen, Brunnen oder Leitungen einrichten wollen, werden in der Regel keine Genehmigungen dafür erteilt. „Illegale” Installationen werden zerstört und Wasserlieferungen mit Tankwagen blockiert. Auch radikale Siedler sabotieren die Wasserversorgung. So fielen Ende Juli Siedler in das Dorf Umm al-Khair ein und versuchten unter anderem, die Wasserleitung zu zerstören. Bei den darauffolgenden Protesten der Dorfbewohner wurde der Menschenrechtsaktivist Awdah Hathaleen von einem radikalen Siedler erschossen.
In den letzten Wochen haben die „Rabbis for Human Rights” (RHR) in den South Hebron Hills 1.000 Kubikmeter Wasser verteilt. Sie versorgten Familien und Dorfgemeinschaften in Ras al-‘Ain, Susya, Wadi al-Rakhim, al-Awsaj, Qisan, Wadi Sa’ir und Umm al-Khair. RHR legt Wert darauf, dass sie keine Geschenke verteilt. Die NGO will das Recht der Einwohner auf Zugang zu sauberem Wasser durchsetzen. Sie betont: „Wasser zu verweigern bedeutet, Leben zu verweigern, und wir dürfen dabei nicht tatenlos zusehen … Der Prophet Jesaja sagt: „Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Brunnen des Heils.“ (Jesaja 12,3). Wasser ist die Quelle des Lebens. Unser Judentum, die Moral und die grundlegende menschliche Verantwortung verpflichten uns, einer Besatzungsmacht zu widerstehen, die Menschen den Zugang zu Wasser verweigert – und dafür zu sorgen, dass jeder Mensch das Recht auf Leben hat.”
Quellen und Links