In Birzeit bei Ramallah ist der Neubau des Palästinensischen Museums eröffnet worden. Die lange geplante Eröffnungsausstellung wurde abgesagt.
Der spektakuläre Neubau des Palästinensischen Museums in Nachbarschaft zur Universität von Birzeit wurde vom irischen Architekturbüro Heneghan Peng entworfen und pünktlich fertig gestellt. Mit seinen Archiven und temporären Ausstellungen zur Geschichte und Kultur der Palästinenser soll die Institution die Funktion eines Nationalmuseums wahrnehmen. Auf der Eröffnungszeremonie betonte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas: "Dieses Museum wird der Welt – der gesamten Welt – erzählen, dass wir hier waren, immer noch da sind und bleiben werden, um unseren unabhängigen Staat zu gründen."
Ende letzten Jahres hatte der Gründungsdirektor Jack Persekian das Museum wegen Unstimmigkeiten mit dem Vorstand verlassen. Die über mehrere Jahre geplante Eröffnungsausstellung mit Erinnerungsstücken an die verlorene Heimat der vertiebenen Palästinenser und den mit ihnen verbundenen Geschichten wurde abgesagt. Eine vom Museum organisierte Ausstellung über die Geschichte der traditionellen palästinensischen Stickerei und ihre politischen Bezüge ist von Ende Mai bis Ende Juli 2016 in Beirut zu sehen.
Träger des Palästinensischen Museums ist Taawon-Welfare Association, die größte palästinensische Non-Profit-Organisation.