Coronavirus: Evangelische Schulen in Palästina geschlossen

Aufgrund der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus mussten die Schulen in Beit Sahour, Bethlehem und Ramallah sowie das Schulzentrum Talitha Kumi geschlossen werden. Die Gemeinden der ELCJHL dürfen sich nicht mehr zu Gottesdiensten versammeln.

Die palästinensischen Autonomiebehörden haben einen zunächst 30-tägigen Notstand ausgerufen, durch den das öffentliche Leben in der Westbank weitestgehend zum Erliegen gekommen ist. Neben dem Schulzentrum Talitha Kumi, das vom Berliner Missionswerk getragen wird, wurden auch die Schulen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELCJHL) geschlossen. Die Schulen erhalten den Unterricht mit E-Learning aufrecht.

Vor allem in der Region Bethlehem haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie massive ökonomische Folgen für die ganze Gesellschaft. Hotels bleiben geschlossen. Angestellte, die normalerweise in Jerusalem arbeiten, dürfen derzeit die Westbank nicht verlassen. So erschweren sich die finanziellen Bedingungen für viele Familien. Das betrifft auch das Schulgeld, das sie für ihre Kinder in den evangelischen Schulen aufbringen müssen. Das Gästehaus von Talitha Kumi, das zur Finanzierung des Schulbetriebes beiträgt, befürchtet enorme finanzielle Einbußen.

Weil auch Kirchen nur unter strikten Beschränkungen öffnen dürfen, finden keine gemeinsamen Gottesdienste statt, sondern die Pfarrer der palästinensischen Partnerkirche wenden sich über soziale Medien wie Facebook und Youtube an ihre Gemeinden. Sonstige Gemeindeaktivitäten fallen bis auf weiteres aus.

 

Der Schulleiter von Talitha Kumi, Matthias Wolf, berichtet aus seiner geschlossenen Schule
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