01.10.2023 | Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag am 1. März 2024 kommt aus Palästina. Zusammen mit Arbeitsmaterialien kann sie ab sofort bestellt werden.
Für die Vorbereitung auf den Weltgebetstag der Frauen stehen die Gottesdienstordnung, ein ausführliches Infoheft und Arbeitshilfen als Download oder gedruckte Publikation zur Verfügung. Den Startschuss zur Veröffentlichung der Materialien gab eine Pressekonferenz des Weltgebetstags-Vorstands.
Update (14.11.2023): Angesichts des Terror-Anschlags der Hamas in Israel und des Gaza-Kriegs erklärt der Vorstand des deutschen WGT-Komitees an der Friedensvision festhalten zu wollen, die im Motto „…durch das Band des Friedens“ ausgedrückt wird. Gleichzeitig nehme das deutsche Komitee des Weltgebetstags Kritik und Antisemitismusvorwürfe ernst. Es kündigt eine „Einordnung und Einbettung“ der vorliegenden Liturgie „in den aktuellen Kontext“ an. Dabei solle die Gottesdienstordnung so weit wie möglich erhalten bleiben „um die Stimmen der palästinensischen Schwestern zu Gehör zu bringen“. In der jetzigen Form werde die Liturgie nicht weiterverwendet und die Printfassung nicht mehr verkauft. Bis zur Jahreswende werde eine überarbeitete Gottesdienstordnung vorliegen. Außerdem werden Titelbild und Plakat des WGT nicht mehr verwendet und der Verkauf gestoppt, da Vorwürfe gegen die Künstlerin Halima Aziz, Hamas-freundlich zu sein, nicht ausgeräumt werden konnten; die Bildauswahl war durch das internationale Komitee erfolgt.
Weltgebetstag Palästina: Stimmen von Frauen aus Palästina hörbar machen
Brunhilde Raiser vom Vorstand der ökumenischen Basisbewegung betonte, dass sich die Liturgie darum drehe, Stimmen von Frauen aus Palästina hörbar zu machen. Es gehe um das Eintreten für eine friedliche Welt sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen. Das palästinensische Komitee hätte in der vorliegenden Gottesdienstordnung den Willen zum Frieden und die Sehnsucht danach deutlich gemacht. Das passe gut zu dem Motto des Weltgebetstags „…durch das Band des Friedens“. Angesichts des Diskurses über den Nahostkonflikt im deutschen Kontext sei es besonders wichtig, Diskussionsräume zu öffnen, offen zu halten und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Stellvertretend für das palästinensische Komitee gab Sally Azar, Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL) und Komiteevorsitzende, Einblicke in die Arbeit an der Gottesdienstordnung, die aufgrund der eingeschränkten Reise- und Bewegungsfreiheit hauptsächlich über Zoom stattfand. Azar sprach davon, dass das Komitee Stimmen von palästinensischen Frauen gesammelt hat, damit sie ihr Leben mit der Welt teilen können.
Doppelte Belastung durch Besatzung und patriarchale Gesellschaft
Ursula Mukarker stellte heraus, mit was die Besatzung und die israelische Militärverwaltung für die Menschen in Palästina verbunden ist: Willkür und Demütigung an Checkpoints, Landenteignung, Siedlungsbau, knappe Ressourcen wie Wasser und anderes. Es komme vor, dass Frauen an Checkpoints ihre Kinder entbinden müssen, weil sie hochschwanger nicht durchgelassen werden. Die Frauen litten unter einer doppelten Belastung durch Besatzung und patriarchale Gesellschaft. Mukarker leitet das Traumazentrum „Wings of Hope for Trauma“ in Bethlehem, das sie als ein „Naturschutzgebiet für die Seele“ charakterisiert.
Ulrike Göken-Huismannwies wies auf ein wichtiges Motto des Weltgebetstages hin: „Informiert beten – betend handeln“. Dabei richteten sich die Gebete nie gegen jemanden.
Arbeitshilfen und ein ausführliches Infoheft können ab sofort bestellt werden >>